Guadeloupe 2018
Inhalt
Wir hatten dieses Jahr noch nicht genug Urlaub. Nach Italien und Harz im Frühjahr, Bergen und Bern im Sommer und vor dem noch anstehenden Silvester-Urlaub auf Usedom fühlten wir uns noch nicht erholt genug und entschieden uns deswegen, noch einen kleinen Urlaub in der Karibik zu machen.
Guadeloupe hieß das Ziel und ist – ebenso wie Martinique – eine französische Überseeinsel in der Karibik. Auf Martinique waren Frank und ich bereits zwei Mal, in Festland-Frankreich auch und Frank lernt seit einem Jahr französisch. Also warum nicht wieder eine französische Insel.
Allerdings reisten wir diesmal zu viert. Nach Ungarn, Portugal und Schwarzwald nahmen wir Franks Eltern erneut mit auf die Reise. So weit weg waren die noch nie und so warm wie in der Karibik hatten sie es vermutlich auch noch nie – zumindest nicht so tropisch.
Tag 1 – Teil 1 der Anreise
Nun ist Guadeloupe nicht grade um die Ecke und deswegen war unsere Anreise a) lang und b) exakt durch-orchestriert.
De facto begann unsere Anreise bereits zwei Tage vor dem ersten Reisetag mit dem 85. Geburtstag von Onkel. Dieser Geburtstag wurde am Freitag in Forst bei einem Mittagsgelage mit viel Fleisch und viel Alkohol gebührlich gefeiert.
Samstag nahmen wir Franks Eltern mit nach Berlin, wo sie sich erst mal ein wenig akklimatisieren konnten. Ich hatte noch einen halben Tag Freizeit und verbrachte den Samstagnachmittag mit Sport, Arbeiten, Aufräumen und Putzen. Sonntag begann dann unsere eigentliche Reise am frühen Nachmittag in Franks Wohnung. Dort standen all unsere akkurat gepackten (und abgewogenen) Koffer bereit und wurden alsdann in einem Taxi mit uns zum Flughafen transportiert. Dort spendierte Frank uns Bier und Sekt und minimal beduselt bestiegen wir einen Flieger von Easy Jet und der verbrachte uns nach Paris Orly.
Orly ist der kleinere der beiden Pariser Flughäfen und hier und da ein wenig in die Jahre gekommen. Wir hatten dort für die Nacht ein Hotel gemietet, um am Montag ausgeschlafen morgens in den Flieger zu steigen. In Orly angekommen irrten wir erst ein wenig desorientiert durch den Flughafen, fanden dann aber doch recht bald den Weg zum Hotel, dem Ibis. Dort nahmen wir unsere sehr klein geratenen Zimmer in Augenschein und setzten uns alsbald in das hoteleigene Restaurant. Dort gab es ein ganz gut geratenes Buffet und wir aßen davon, bis Vati feststellte, dass er so satt sei, wie bei Onkels Geburtstag. Damit beendeten wir das Essen.
Während Frank und ich uns noch einen Drink an der Hotelbar genehmigten und der Barmann versuchte, mir beizubringen was “Ein Glas Rotwein, bitte” auf französisch heißt, waren Mutti und Vati bereits auf dem Zimmer und bereiteten sich auf den langen Flug auf die Insel vor.
Tag 2 – Von Paris zum Pfeifffrosch
Die Nacht in dem Pariser Hotel war zwar nicht kurz, aber zumindest für mich eher miserabel. Naja, egal – der zweite Reisetag hielt wenig Anstrengendes parat. Ein wenig Fliegen, ein wenig Auto mieten und ein wenig zum Mietshaus fahren – das waren die Aufgaben des Tages.
Der Anfang des Tages war einfach gemeistert. Nach der Nacht stiefelten wir bei Außentemperaturen von einem Grad (immerhin über Null) vom Hotel zum Flughafen Orly. Dort fanden wir auch ohne große Schwierigkeiten unseren Flugsteig und unser Flieger öffnete pünktlich um 9:45 Uhr die Pforten. Pünktlich losfliegen war aber trotzdem nicht, denn tatsächlich schafften es von 375 Reisenden im Flieger 4 Leute, nicht zu erscheinen, obwohl ihre Koffer bereits aufgegeben waren. Nach rechtlichen Bestimmungen darf ein Flugzeug so nicht starten und nachdem die fehlenden vier Passagiere auch nach einer halben Stunde noch nicht erschienen waren, schaffte man einfach deren Koffer aus dem Bauch des Flugzeugs heraus und dann durften wir losfliegen.
Wir flogen mit einem sehr neuen A350 von Air Caraibes. Neu und schön, aber auch sehr eng bestuhlt mit 10 Plätzen pro Reihe in einer 3-4-3-Bestuhlung. Wir saßen da aber ganz gemütlich und bekamen auch sehr zeitnah unser Mittag serviert. Für mich gab es Fisch mit Kartoffelpüree und diversen Beilagen. Zu den Beilagen zählten unter anderem ein Becher Rum und eine kleine Flasche Wein. Danach konnte ich zumindest gut Mittagsschlaf machen und so fühlte sich der achtstündige Flug auch gar nicht so lang an.
Wir landeten um kurz vor drei Ortszeit und nachdem wir den Koffer vom Band evakuiert hatten, fanden wir ohne große Mühen das Shuttle von Pro-Rent. Bei Pro-Rent handelt es sich nicht um eine deutsche Partei für Rentner und D-Mark, sondern um unsere Autovermietung. Der Laden war nicht direkt am Flughafen, sondern ein kleines Stück entfernt im Industriegebiet von Pointe-a-Pitre. Nur minimal umständlich, dafür aber deutlich günstiger als Sixt und Co. Pro-Rent kredenzte uns einen ordentlichen Citroen. Diesel, Schaltgetriebe, minimale Ausstattung – Model Panzer. Aber wir passten gut rein und das Auto fuhr ordentlich. Also: Alles gut.
Mit unserem Gefährt fuhren wir durch den Stau des Feierabendverkehrs zu unserem Haus. Dabei verfuhren wir uns höchstens zweimal, was in erster Linie an der nicht existenten (oder uns unverständlichen) Ausschilderung der Straßen lag, aber wir fanden unser Heim am Ende ohne größere Probleme. Vor dem Haus, welches direkt neben einer Grundschule lag, begrüßte uns eine Dame, die wohl die Haushälterin des Heimes ist und ihr 8-jähriger Sohn. Die beiden zeigten uns die Zimmer und den Garten und mit einem Mischmasch aus Französisch, Englisch und Händen und Füßen konnten wir die dringendsten Fragen zur Unterkunft klären.
So sah unser Haus aus:
Im Kühlschrank fanden wir bereits vorbereitetes Abendbrot und Nachtisch. Unser Vermieter hatte uns dies zur Begrüßung gekocht, konnte uns jedoch aus zeitlichen Gründen nicht selbst in Empfang nehmen. Aber sein Essen war lecker – es gab Hähnchen Colombo. Das sind Hühnerkeulen in einer Art Curry-Soße. Wir genehmigten uns dazu eine gute Menge Rum, den uns unser Vermieter auch bereitgestellt hatte.
Es war gegen 9 Uhr abends Ortszeit, die Sonne war längst untergegangen und die Frösche trällerten um uns herum. Wie auf Martinique gibt es auf Guadeloupe auch diese singenden Frösche. Sie klingen wie Vögel, sind ordentlich laut, heißen “Pfeifffrösche” und zwitschern
die ganze Nacht. Für uns war das das Zeichen, ins Bett zu verschwinden, denn nach unserem Zeitempfinden war es schon fünf Stunden später und wir waren lange genug auf den Beinen für einen Tag.
So klingen diese Frösche:
Eine Videozusammenfassung vom Reisetag:
Tag 3 – Palmen und Hühner
Die erste Nacht in fremden Betten ist immer besonders gewöhnungsbedürftig. Insbesondere, wenn es um einen herum lautstark zwitschert und die Außentemperatur auch nachts kaum unter 25 Grad fällt. Trotzdem schliefen wir alle halbwegs ordentlich, was sicherlich auch an der gefühlt späten Bettzeit und den reichlich bemessenen Portionen Rum vor dem Schlafengehen lag.
Gegen halb Sieben (Ortszeit, Körperzeit, eher gegen halb Zwölf) hielt mich dann aber nichts mehr im Bett. Schon vor dem Einbrechen der Dämmerung gesellte sich zu dem Pfeifen der der Frösche auch ein etwas penetranter Straßenlärm. Unser Haus liegt direkt an der N2, einer Straße, die in etwa einer deutschen Bundesstraße entspricht, wenn auch nicht ganz so gut in Schuss. Das Tempolimit vor unserem Haus liegt irgendwo zwischen 70 und 90, wobei diese Angaben hier auf Guadeloupe auch eher Richtlinien als streng forcierte Regeln sind. Heißt: Wenn da ein Laster oder ein olles Moped langdonnert, macht das gut Krach.
Als ich mich aus dem Bett begab, stellte ich fest, dass ich nicht der einzige Wache war. Auch Mutti und Vati waren schon auf den Beinen. Mutti schwamm sogar schon im Pool.
Ich machte einen kurzen Morgenspaziergang und inspizierte die Umgebung. Dabei fand ich unter anderem Katzen, Gänse, Hunde und Hühner in friedlicher Koexistenz auf den Grundstücken unserer Nachbarn, vor ihren Grundstücken und auch mitten auf der Straße. Dazu erstreckte sich in jede Richtung sattes Grün und gen Süden sah man den Vulkan von Guadeloupe, die La Soufrière.
Während meines Morgenspaziergangs machte Frank seinen ureigenen Spaziergang und pilgerte gen Strand. Quasi direkt vor unserer Haustür lag der Plage des Amandiers – ein durchaus hübsch anzusehender Strand. Aber Frank war wenig begeistert von der Gesamtqualität – viel zu viele spitze Steine und zu viele Seeigel, um entspannt baden zu können. Und der Weg dorthin ist eine Schlammstraße, die nur aus Schlaglöchern und Pfützen besteht. Das sollte dann wohl nicht unser Stamm-Strand werden.
Nachdem wir alle wieder zu Haus eingekehrt waren und auch Vati seine Runde im Pool gedreht hatte, war es eigentlich höchste Eisenbahn für unser erstes Frühstück auf Guadeloupe. Allerdings fehlten uns ein paar Zutaten für ein erfolgreiches Frühstück. Außer Milch und Kaffee eigentlich sogar alle. Also fuhren wir zum nächsten Supermarkt. Dieser sollte um 8.30 Uhr aufmachen und Punkt 8.29 Uhr standen wir vor der Tür. Tatsächlich machte der Laden schlag halb Neun auf und wir inspizierten die Regale. Im Supermarkt lernten wir, dass es auf Guadeloupe quasi fast alles gibt, was man auch in einem ordentlich sortierten deutschen Supermarkt erwarten würde, aber man zahlt auf viele Produkte einen Insel-Aufschlag. Es ist eben teuer, Weichspüler, abgepackte Wurst, Tiefkühlfisch und Klopapier aus Europa in die Karibik verschiffen zu lassen und entsprechend teuer sind die meisten Produkte. Nichtsdestominder stopften wir unseren Wagen mit den wichtigsten Mitteln des täglichen Bedarfs voll und kauften unter anderem Bier, Seife, Küchenrolle, Senf und Leberwurst.
Mit den Einkäufen bewaffnet machten wir uns auf den Heimweg und dort gab es dann ein sehr deutsches Frühstück: Brötchen, Wurst, Kaffee und Eier (Proteine sind wichtig für den Muskelaufbau).
Nach dem Frühstück sortierten wir uns noch ein wenig. Also nicht alle. Mutti und Frank sortierten am meisten, während Vati in der Hängematte entspannte.
Ich tat es ihm etwas später gleich und wartete in der Hängematte, bis alle ihren Tagesrucksack fertig gepackt hatten.
Nachdem wir alle fertig sortiert waren, machten wir uns auf den Weg zum ersten Ausflugsziel des Reiseages. Das war die Stadt Deshaies. Den Namen spricht man in etwa „De-Eh“ aus. Französisch ist eine komische Sprache. Und dann sprechen die hier zusätzlich auch noch alle kreolisch…
Auf dem Weg nach Deshaies hielten wir erst einmal an einem Aussichtspunkt (dem Pointe le Breton) von dem man die Bucht des Plage de Grande-Anse sehen konnte. Der Plage de Grande-Anse sollte laut Internet angeblich einer der schönsten Strände von Basse Terre sein und später wollten wir den Strand auch selbst in Augenschein nehmen, doch erst einmal besahen wir die Bucht des Strandes von oben.
Wir fuhren erst einmal nach Deshaies. Deshaies ist eine kleine, aber durchaus pitoreske Stadt am Westende von Basse Terre (der linken der beiden Inseln von Guadeloupe). Wir durchliefen die Stadt einmal, schauten uns ein paar Lädchen und Bäcker an und kauften erst einmal zwei Törtchen, weil diese so lecker aussahen. Mit den Törtchen ließen wir uns am Hafen Deshaies nieder und teilten diese brüderlich.
Nach den Törtchen fuhren wir ein paar Kilometer weiter zum Botanischen Garten von Deshaies. Da staunten wir erst einmal nicht schlecht über die Eintrittspreise des Gartens – 15,90 Euro pro Person und keine Rabatte. Die Jungs hier scheinen zu wissen, wie und wo man Touristen das Geld aus den Taschen nehmen kann. Naja. Urlaub ist Urlaub und deswegen löhnten wir den Betrag und betraten den Garten.
Insgesamt verbrachten wir rund zwei Stunden herinnen und waren uns schnell einig, dass das Geld durchaus gut angelegt war. Der Garten war hübsch gepflegt, liebevoll angelegt und neben den ganzen bunten Blumen gab es auch immer wieder ein paar possierliche Tierchen, die allesamt sehr zutraulich waren. Neben Karpfen, Kolibris, Loris (die aus der Hand fraßen), Geckos, freilebenden Papageien und frechen Hupfdohlen gab es auch freilaufende Hühner, die beim Imbiss des Parks auf Leckerli warteten.
Die Leckerli für die Hühner gab es dann auch in Form von Eiswaffeln, die Vati den Hühnern darbot. Dabei zeigte sich eine Henne ganz besonders interessiert und sprang immer wieder an Vati hoch, um etwas von der Waffel abzubekommen.
So sah in dem botanischen Garten aus:
Mutti hatte im Botanischen Garten zahlreiche Fotos der verschiedenen Blumen und Blüten gemacht:
Nachdem die Hühner unsere Eiswaffel vertilgt hatten, machten wir uns auf den Weg zum dritten und letzten Ziel des Tages, dem Plage de Grande-Anse. Dort spielten wir alle ein wenig in den Wellen, ließen uns im warmen karibischen Meer etwas treiben und uns die Sonne auf den Bauch scheinen.
Anschließend holten wir im Supermarkt ein paar weitere Törtchen (Törtchen sind wichtig!) und fuhren damit nach Hause. Dort gab es dann ein wenig Kaffee, ein wenig Bier und ein wenig Erholung.
Zum Abendbrot kochte Frank uns einen leckeren Salat und wir aßen ansonsten (wie schon beim Frühstück recht deutsch) Stulle mit Brot. Dazu gab es Rum und Wein und ein wenig Domino spielten wir auch noch. Gegen Zehn schauten wir uns alle einmal scharf an und stellten fest, dass wir doch ganz schon müde waren und huschten in die Falle.
Videozusammenfassung des Tages:
Tag 4 – Schokoladenfarbenes Schokoladen-Mädchen
Schon kurz nach Sechs war ich nach unserer zweiten Nacht auf Guadeloupe wach und da es schon hell war, entschloss ich mich, wieder einen kleinen Morgenspaziergang zu machen.
Nachdem Frank am Vortag schon dort war, zog es nun auch mich an den Plage des Amandiers. Der Strand lag gottverloren im morgendlichen Sonnenlicht und sah friedlich und ruhig aus. Und steinig – zumindest wenn man ein wenig in das Wasser hineinging. Also ging ich gar nicht in das Wasser hinein, sondern stiefelte ein kleines Stück weiter zum Croix des Amandiers, der Ostspitze des Strandes. Dort machte ich von Strand, Sonne und mir ein paar Aufnahmen.
Wieder zu Hause machte ich noch ein wenig Frühsport, drehte eine Runde im Pool und stellte mich unter die Dusche. Als ich mit der Gesamtprozedur fertig war, kam auch die Familie aus den Betten und wir bereiteten das Frühstück vor.
Nachdem wir das Frühstück eingenommen hatten, machten wir uns auf den Weg zur Maison Du Cacao, dem lokalen Kakao-Museum. Das ist ein paar Kilometer südlich von Deshaies und dort wird einem die Herstellung von Kakao erklärt. Uns begrüßte dort ein schokoladenfarbenes Mädchen, verlangte uns jeweils acht Euro Eintritt ab und erklärte uns, dass wir in einer halben Stunde eine Führung bekommen. So lange schauten wir uns in dem Garten um, wo zahlreiche verschiedene Kakao-Bäume standen.
Sogar das urdeutsche Schokoladen-Mädchen fanden wir in dem karibischen Musuem:
Die Führung wurde von dem selben schokoladenfarbenen Mädchen gemacht, das uns schon begrüßt hatte und die Führung bestand aus einer umfangreichen Erklärung, Demonstration und Verkostung verschiedener Kakao-Produkte.
Dabei wurde uns erklärt, wie Kakao überhaupt gewonnen wird. Die Kurzfassung:
Kakao reift in einer Frucht ein halbes Jahr am Kakao-Baum und wird dann geerntet. Die Kakao-Bohne in der Frucht wird anschließend mehrere Tage bei rund 50 Grad fermentiert, getrocknet, gemahlen und dann in eine äußerst feste Kakao-Masse gepresst. Diese Masse besteht zu 50% aus Fett, ist ziemlich bitter und hat den typischen Kakao-Geschmack. Aus dieser Masse kann man durch Pressen bei hoher Temperatur Kakao-Butter gewinnen. Schokolade wird hergestellt, indem man die Kakao-Masse, Kakao-Butter und Zucker vermengt und gegebenenfalls zum Abschluss ein wenig Milch hinzufügt, damit die Schokolade feiner wird.
Wir bekamen den Kakao in jeder Stufe seiner Produktion auch zu Kosten – als Bohne, als Masse, als verschiedenste Schokolade, zum Trinken und als Butter zum Einreiben. Abschließend gab es sogar Trinkschokolade mit Rum.
So stellt man sich ein Museum vor. Zum Anfassen, persönlich erklärt und mit Rum und Süßigkeiten.
Unsere nächsten Tagesziele waren ein gutes Stück weiter südlich – zunächst die Domaine Vanibel (dort sollte es unter anderem Vanille geben) und dann die Habitation La Griveliére (dort sollte man eine Kaffeeplantage besichtigen können). Das Problem mit den diesen Zielen war jedoch, dass beide geschlossen waren. Das heißt, den Weg machten wir uns völlig umsonst. Dummerweise waren die Ziele auch noch recht abgelegen auf dem Vulkan im Wald und die Anfahrt jeweils recht beschwerlich und zeitintensiv. In Summe verbrachten wir sicherlich rund zwei Stunden im Auto, nur um vor nicht geöffneten Sehenswürdigkeiten zu stehen.
Zumindest sah es bei der Habitation La Griveliére ganz hübsch aus.
Etwas entnervt zogen wir ab und machten uns auf den Weg zum Plage Pointe Noire, einem dunklen Sandstrand auf dem Weg nach Hause. Zwar war dieser Strand erstaunlich voll, aber so richtig schnieke war er nicht. Die Klos kosteten Geld, es gab nirgendwo ein schattiges Plätzchen und der schwarze Sand sah nur bedingt einladend aus. Immerhin war das Wasser ruhig und Frank und Mutti drehten eine Runde im Wasser. Frank nahm sogar Schnorchel, Taucherbrille und Flossen mit, die er extra aus Deutschland mitgebracht hatte. Nach dem Baden gab er zu Protokoll einen singulären, kleinen gelb-schwarzen Fisch unter Wasser gesehen zu haben.
Nach diesem Ausflug fuhren wir zurück nach Hause. Frank und ich kauften abermals ein, es gab Napfkuchen zum Café und danach ruhten wir uns alle von der (teilweise leider eher erfolglosen) Fahrerei aus. Jeder gestaltete das Ausruhen ein wenig anders:
Eine Videozusammenfassung vom Tag:
Tag 5 – Über den Bäumen
Mücken. Ich mag keine Mücken. Die Viecher sind einfach nur nutzlos, übertragen Krankheiten, verursachen Juckreiz und was am schlimmsten ist: Mücken machen Krach. So ein kleines Vieh und es klingt wie ein Formel-Eins-Wagen, wenn es am Ohr vorbeisurrt. Und hier auf Guadeloupe gibt es viel zu viele Mücken. Eine davon hatte sich nächtens in mein Zimmer verirrt. Ab um vier Uhr morgens surrte es beständig um meinen Kopf – so beständig, dass ich gegen halb Sechs erst erfolglos versuchte, das blöde Viech zu erschlagen und dann aufgab und mich entschied, einfach aufzustehen. Immerhin war es schon fast hell und ich hielt es für eine angemessene Idee, erneut zum Strand zu laufen, um den Sonnenaufgang zu beobachten.
Also zog ich mich an und stapfte zum Strand. Die Sonne ging da auch schön auf, aber vor der Sonne hingen lauter Wolken und so sah der Sonnenaufgang wenig malerisch aus. Dafür inspizierte ich einen neuen kleinen Strand, der ein wenig nordwestlich des Plage de Amandier liegt, den Anse Vinty. Der Anse Vinty ist ein schöner Strand – klein, ein wenig verlassen, nur ein kleines Bötchen, aber leider auch spitze Steine im Wasser.
Nach meinem Strandspaziergang legte ich mich zu Hause noch einmal kurz ins Bett und versuchte mein möglichstes, die immer noch anwesende Mücke in meinem Zimmer zu ignorieren. Gegen halb acht wackelte Vati in den Pool und der Rest der Familie begann, das Frühstück vorzubereiten.
Nach unserem Frühstück sammelten wir uns noch ein wenig und bereiteten dann den Tagesausflug vor. Wir hatten an unserem dritten vollen Tag in Guadeloupe nur zwei touristische Programmpunkte: Einen Wasserfall und einen Abstecher in den lokalen Zoo.
Der Wasserfall war genau in der Mitte von Basse Terre und trug den schönen Namen Cascade aux Ecrevisses. Es bleibt den Franzosen vorbehalten, diesen Namen korrekt auszusprechen. Sonderlich groß war der Fall nicht, aber dafür durchaus hübsch, insbesondere, da er gefühlt mitten im Urwald lag. Sogar baden konnte man in dem Becken vor dem Wasserfall, davon nahmen wir jedoch Abstand.
Keine 10 Autominuten hinter dem Wasserfall lag der Zoo der Insel. Der Zoo trägt den Namen Parc des Mamelles und liegt auch mitten im Urwald. Der Zoo war eine Mischung aus Tierpark, Landschaftspark, Regenwald und ausgefeilter Ingenieurskunst. Der Park hatte genau einen langen Rundweg und dieser erstreckte sich größtenteils auf Holzbrücken mitten durch und über den Regenwald in der Mitte von Basse-Terre. Zwischen den Brücken waren mehrere Gehege mit verschiedenen Tieren angebracht – unter anderem Schildkröten, ein Ozelot, Mäuse, eine Kröte, kleine Leguane, ein Jaguar, verschiedene Äffchen und Papageien waren zu sehen.
Sportliche Betätigung gab es für uns in dem Zoo auch noch. Diese hieß Baumgipfelpfad und bestand aus 14 besonders hohen freischwingenden Brücken auf den Kronen der Bäume. Von da oben hatte man einen schöne Sicht auf den Zoo und den umliegenden Urwald, sowie den Ozean. Aber schwindelfrei musste man sein, denn die eine oder andere der 14 Brücken schaukelte schon ganz schön. Aber vor uns wackelte eine besonders dicke Frau durch den Parcours und da sie diesen fast problemlos meisterte, wackelten wir trittsicher und recht unbesonnen hinterher.
Nach dem Zoobesuch fuhren wir erneut an den Grande-Anse, um uns in die Fluten zu legen. Diesmal war es ein wenig weniger wellig und wir paddelten und dümpelten im lauwarmen Salzwasser vor uns hin. Dabei konnten wir beobachten, wie ein Strandangestellter die größte Gefahrenquelle auf der Insel zähmte. Die Kokospalme. Diese Palmen sind für mehrere Tote pro Jahr verantwortlich, schlicht weil Kokosnüsse hinabfallen und nichtsahnende Touristen erschlagen. Um dem vorzubeugen, kletterte der junge Strandangestellte die Palmen hinauf und schlug alle halbwegs reifen Nüssen von den Bäumen, worauf sie mit einem lauten Plautz zu Boden fielen, ohne einen Touristen zu erschlagen.
Nachdem wir von Strand, Sonne und Kokospalmenbändiger genug hatten, fuhren wir wieder nach Hause und widmeten uns der liebsten Tätigkeit der Familie Lehmann: Kaffee und Kuchen. Wir hatten noch Napfkuchen und ein paar Kekse und nahmen diese auf unserer Terrasse ein. Danach machten einige von uns ein wenig Nachmittagsschlaf – Frank in der Hängematte, ich im Bett.
Zum Abschluss des Tages fuhren wir erstmals auf Guadeloupe essen. Ziel war das kleine Restaurant La Nova. Der Laden war nur 6 Kilometer entfernt und ein wirklich winziger Familienbetrieb. Über die Zeit, die wir da waren, nahmen wir – inklusive uns – 11 Kunden wahr. Bedient wurden wir von einem netten schwarzen Vati und in der Küche wurschtelte eine nette schwarze Mutti. Das Menü war auf eine kleine Tafel geschrieben und es gab insgesamt vier Gerichte. Die Eltern bestellten sich Hühnchen Colombo, das kannten sie immerhin schon. Frank bestellte sich gegrillten Fisch und ein Gericht gab es auf der Karte, das konnten weder Frank noch ich übersetzen. Das bestellte ich. Wir lernten später, dass es sich dabei um Thunfisch am Spieß handelte und sehr lecker war. Auch Franks Fisch – Schwertfisch – war gut und Mutti und Vati waren mit ihrem Essen auch zufrieden. Es gab sogar Vorspeise und Dessert (flambierte Banane) und die Getränke waren im Preis (rund 20 Euro pro Person) auch gleich inkludiert. So kommt man doch gerne wieder!
Das Tagesvideo:
Tag 6 – Auf See
Unser sechster Reisetag, der Freitag, sollte unser Großkampftag werden. Ziel waren die Îsles des Saintes, mehrere recht kleine Inseln, die südlich von Basse-Terre auf halber Strecke Richtung Dominica liegen. Dorthin fuhren wir mit einem Segelboot, was zunächst für großen Schrecken bei einigen Beteiligten sorgte, dann jedoch ein rundum gelungener Ausflug wurde.
Das Boot legte in Riviere-Sens ab und dort waren wir um 9 Uhr verabredet. Da man hier auf der Insel auch für kürzeste Strecken ewig im Auto braucht, fuhren wir anderthalb Stunden früher los. Dank mehrerer Staus kamen wir trotzdem fast eine halbe Stunde zu spät. Aber das machte nicht viel, denn Frank hatte das gesamte Boot inklusive Skipper für den ganzen Tag für uns alleine gemietet.
So begrüßten wir um halb Zehn unseren Kapitän, einen Franzosen namens Gregorie, der glücklicherweise sehr gut englisch sprach und uns auf das Boot einlud. Die Scholle war gar nicht mal so klein – circa acht Meter lang, 15 Meter hoch, an Deck Platz für 6 bis 8 Leute und unter Deck mehrere Schlafgelegenheiten, eine Küche, ein Klo und sogar eine Dusche.
Wir rechneten mit einer gemütlichen Fahrt über das Wasser. Das Wetter war fantastisch, die See war ruhig und die Inseln waren von dem Hafen nur rund 20 bis 25 Kilometer entfernt. Da hatten wir uns aber deutlich verrechnet. Nachdem wir den Hafen verlassen hatte und Gregorie unter tatkräftiger Hilfe von Frank die Segel gehisst hatte, blies eine recht steife Brise in das Hauptsegel, unser Boot stellte sich in einem Winkel von circa 30 Grad seitwärts auf und wackelte in einem uns unheimlichen Maße. Mutti und Vati krallten sich in die Sitze und Frank und ich sahen nur bedingt optimistischer aus. Muss das so? Hält das Boot so viel Schieflage aus? Läuft da kein Wasser rein? Fallen wir nicht gleich über Bord?
Nur unser Skipper grinste schelmisch und je schiefer das Boot sich legte, desto beschwingter blickte er drein. Gregories Beschwingtheit stimmte mich zuversichtlich, dass die Fragen vom letzten Absatz mit Sicherheit mit ja, das muss so, ja, das Boot hält das aus, nein, da läuft kein Wasser rein und nein, wir fallen nicht über Bord beantwortet würden.
Später meinte Vati, er hätte innerlich schon sein Testament gemacht und Frank merkte an, dass ihm dieser Schrecken sehr leid tat, doch nach einiger Zeit hatten wir uns alle an die Schieflage im Boot gewöhnt und rechneten nicht mehr unserem baldigen Ableben. Nach Anmerkung von Gregorie legte ich mich an die Reeling und ließ mir die Sonne auf den Bauch scheinen. So ließ sich die Fahrt gut aushalten. Wir waren gute anderthalb Stunden unterwegs, dann ankerten wir in einer kleinen Bucht vor dem Pain de Sucre (zu deutsch: Zuckerbrot), einem grünen Hügel auf der größeren der kleinen Inseln, Terre-de-Haut.
Dort angelangt sprang ich erst einmal ins Wasser und schwamm an Land. Das Geschaukel auf dem Schiff machte mich ein wenig seekrank und ich brauchte kurz festen Boden unter den Füßen. Einer Nixe gleich hockte ich mich auf einen Stein und genoss den fast schon paradiesischen Blick.
Frank sprang mit Flossen, Schwimmbrille und Kamera bewaffnet ins Wasser und versuchte sich daran, Fotos von dem Unterwassergetier zu machen. Das eine oder andere bunte Fischchen war tatsächlich zu sehen und an den Steinen am Wasser lebten zahlreiche Seeigel, die Frank auch gleich fotografierte.
Die Eltern blieben erst einmal an Deck und Mutti löste Kreuzworträtsel – was man eben so macht, wenn man 7.000 Kilometer von zu Hause entfernt in einer paradiesischen Bucht vor Anker liegt.
Deroweil bereitete Gregorie auf dem Boot in der Kombüse einen dreigängigen Lunch vor. Es gab Brothappen mit Fischpaste und verschiedene Rum-Mixgetränke als Vorspeise. Das Hauptgericht war Huhn Colombo, was Mutti und Vati nun schon schon dritten Mal auf Guadeloupe aßen und zum Nachtisch gab es Obstsalat und Kaffee.
Nach dem üppigen Mahl sprang dann auch Mutti ins Wasser und drehte ein paar Runden um das Boot.
Unser Skipper verschiffte uns anschließend noch vor den Hafen der einzigen etwas größeren Siedlung von Terre-de-Haut und dort machten wir erneut kurz Station. Im Hafenwasser lag auf Grund das Wrack eines vor 30 Jahren untergegangen Schiffes und Frank schwamm einmal kurz hinüber, in der Hoffnung dies beim Schnorcheln zu sehen. Aber so richtig konnte man das Boot nicht sehen und so begnügten wir uns mit ein wenig Tollen im Wasser.
Nach einer knappen halben Stunde, es war inzwischen fortgeschrittener Nachmittag, kletterte auch Frank wieder an Bord und wir begannen den Heimweg. Auf dem Weg zurück blies der Wind etwas weniger und das Boot fuhr so ruhig, dass Gregorie irgendwann den Motor zu Hilfe nahm. Vati wurde die Aufgabe des Steuerns übertragen und er stand den Großteil der Rückfahrt stoisch am übergroßen Steuerrad des Bootes und hielt auf den Leuchtturm von Vieux Fort an der Südspitze von Basse-Terre zu.
Im Hafen angelangt, navigierte Gregorie uns sicher zur Anlegestelle, wir machten noch ein Gruppenbild und freuten uns über den gelungenen Tag.
Der Verkehr nach Hause war ein wenig besser und wir brauchten nur rund anderthalb Stunden bis zu unserem Heim. Kaum dort angekommen, stellte sich Mutti hinter den Herd und bereitete uns Spiegeleier zum Abendbrot zu. Diese vertilgten wir und etwas k.o. vom Tag auf See gingen Mutti und Vati schon gegen Neun ins Bett.
Frank und ich ließen den Abend bei dem einen oder anderen Glas Rum auf der Terrasse ausklingen und lauschten den Fröschen bei ihrem lautstarken Pfeifkonzert. So sehen diese kleinen Frösche übrigens aus:
Googles Versuch einer Video-Zusammenfassung vom Tag:
Tag 7 – 11 Euro für ein Foto und Angriff der Fliegen
Samstag war unser Ausruhtag. So war es zumindest geplant. Bis zum frühen Abend war auch alles recht ruhig, doch dann überfiel uns eine Invasion von Fliegen, die uns ausführlich beschäftigte. Aber der Reihe nach.
Erst einmal schliefen wir lange aus, Vati ging in den Pool und wir frühstückten erst kurz vor neun. Ich schrieb anschließend meinen Blog über den See-Ausflug zurecht, Mutti und Vati drehten eine Runde um den Block und Frank ruhte in der Hängematte.
Das einzige richtige Ausflugsziel des Tages war die Domaine Severin, eine Zuckerrohrplantage mit angeschlossener Destille. Die Domaine war nur rund 20 Minuten mit dem Auto von unserem Heim entfernt und gegen elf Uhr machten wir uns auf den Weg dorthin.
Vor Ort erwartete uns zunächst eine Bimmelbahn, eine typische Touristen-Neppe-Bimmelbahn. Für 11 Euro pro Person fuhr uns diese Bahn einmal durch die ganze Domaine. Die Bahn stank nach Diesel, ruckelte wie wild, wir wurden mit komischer Musik beschallt und auf französisch erklärte eine Ansage vom Band allgemeine Dinge über Guadeloupe, Zucker, Rum und die Geschichte, ja die Ordnung der Dinge. Sonderlich viel verstanden wir davon allerdings nicht. Egal, dafür konnte man hier und da schöne Landschaft sehen und außer einem weiteren Pärchen waren wir die einzigen Gäste.
Gut 35 Minuten dauerte die fahrt mit dem Bimmelzug, dann kamen wir zur nächsten und wichtigsten Etappe unseres Besuchs, der Verkostung des angebauten Rums. Eine nette, junge Dame servierte uns in kleinen Becherchen verschiedenste Formen Rum – einfachen weißen Rum, dunklen Rum (der nach Cognac schmeckte), Vanille-Rum, Maracuja-Rum und auch noch 62-prozentigen Rum für Frank. Nicht für mich, denn ich musste uns ja noch zurückfahren.
Es dauerte gar nicht lange und schon waren alle außer mir gut beschwingt. Die nette Dame, die uns den Rum einschenkte, erklärte uns, dass sie wort-wörtlich „Germani“ heißt und bat erst Vati, dann Mutti hinter die Theke, um mit ihnen für ein Foto zu posieren.
Wir kauften vor Ort noch ein paar Mitbringsel und nach dem Besuch freute sich Vati, dass sich die 11 Euro schon dafür gelohnt haben, dass ihn Germani mit so schön zarter Haut einmal gedrückt hatte.
Auf dem Heimweg hielten wir kurz in Sainte Rose, besichtigten den nur bedingt besichtigungswerten Hafen und Frank kaufte sich auf dem Markt eine Flasche Vanilleextrakt. Wenn man seinen Ausführungen glauben schenken darf, ist diese Flasche allein Grund genug, in die Karibik zu fahren.
Mit Rumverkostung und Vanilleextrakt war unser Tagessoll auch schon erfüllt und wir fuhren zurück nach Hause, wo wir uns in der Mittagshitze faul in den Schatten legten.
Gegen drei Uhr fuhren Frank, Mutti und ich noch einmal an den Grande-Anse Strand, um in der nicht mehr ganz so drückenden Nachmittagssonne ein wenig zu baden. Vati bekam derweil ein Kaffeegedeck zu Hause und fegte die Terrasse. Wir hatten am Strand so klare Sicht, dass sich am Horizont ganz deutlich der Vulkan von Montserrat, einer etwas 70 Kilometer entfernten Nachbarinsel abzeichnete (leider nicht deutlich genug für ein guts Foto). Frank beschäftigte sich jedoch vor allem damit, einen grünen und einen schwarzen Gecko zu fotografieren, die an einem Baum hingen und schon fast für das Bild zu posieren schienen.
Nach einem kurzen Abstecher in den Supermarkt, der hier glücklicherweise sowohl Samstag als auch Sonntag offen hat, waren wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause. Dort begann Frank mit der Zubereitung eines Zitronenhuhns und Vati sprang noch einmal in den Pool.
Mit dem Einbruch der Dunkelheit schalteten wir draußen die Lichter, auch im Pool, ein und wurschtelten ein paar Minuten alle im Haus. Vati ging als erster von uns wieder auf die Terrasse und vor ihm offenbarte sich ein fast infernalisches Bild. Auf unserem Tisch, vor der Tür und um unsere Außenlampe herum krabbelten tausende kleine Fliegen. Wir wussten nicht, wo die so schnell herkommen konnten und vermuteten ein wenig verschütteten Saft oder Speisereste als Ursache. Also wischten wir die Terrasse. Doch schnell offenbarte sich, dass nicht nur unsere Terrasse, sondern der gesamte Garten Opfer einer riesigen Fliegenplage war. Im Pool ersoffen Unmengen an Fliegen, so dass sich ein schwarzer Schleier auf dem Wasser abzeichnete. Um jede Lampe im Garten herum krabbelte, wimmelte und surrte es mächtig gewaltig.
Wir machten sicherheitshalber erst einmal alle Türen zu, damit das Viehzeug bloß nicht ins Haus kommt. Vati bewaffnete sich mit dem Kescher und sammelte die Fliegen in einer mehr als halbstündigen Aktion vom Wasser ab.
Glücklicherweise kamen keine neuen Fliegen nach und die anwesenden Tiere beschränkten sich darauf, an den Lichtquellen zu flattern an denen sie gerade hingen. So konnten wir am Ende doch recht ungestört draußen Franks Huhn essen.
Da wir im Supermarkt keine Zitronen fanden, wurde es ein Limetten-Huhn mit Ofenkartoffeln und Christophinen als Beilage. Bei letzterem handelt es sich um Kürbis-ähnliche Früchte, die ein wenig wie verschrumpelte Birnen aussehen.
Von dem Huhn waren alle ganz begeistert und Vati lobte Franks Kochkünste: „So gut habe ich schon ganz lange nicht gegessen!“
Zum Ausklang des Abends spielten wir noch ein paar Runden Domino, wobei Frank hier etwas weniger Geschick als beim Kochen zu haben schien, gewann er doch keine einzige der 8 gespielten Runden.
Die Fliegenplage ging so schnell, wie sie kam. Tags drauf waren alle Fliegen – fast wie von Geisterhand – verschwunden.
Eine erneute Google-Videozusammenfassung vom Tag:
Tag 8 – Hemdchen, Hemdchen, Hemdchen
Unser achter Reisetag war Sonntag. Totensonntag. Ob das hier auf Guadeloupe auch groß begangen wird, wissen wir nicht so genau, aber auf jeden Fall war an diesem Sonntag, wie an wohl jedem Sonntag, in vielen Städten Markt.
Und so einen Markt wollten auch wir besuchen. Wir hatten uns den Markt in Sainte-Anne ausgesucht. Damit fuhren wir erstmals nach Grand-Terre, der östlicheren der beiden Inseln von Guadeloupe. Saint-Anne liegt dort an der Südseite und ist ein kleiner Touristen-Ort mit Strand und Markt direkt an der Straße.
Dieser Markt war unser Hauptziel. Schon in den Tagen zuvor blieben wir gefühlt an jedem Bekleidungsladen stehen, da Vati nach „Hemdchen“ Ausschau hielt. Auf dem Markt nun gab es an einem Stand eine nette Verkäuferin und zahlreiche schöne Hemdchen. Davon suchte sich Vati erst einmal eines aus. Es war ärmellos und rot und klein stand Guadeloupe drauf. Nun gab es in dem Laden aber ein Angebot – ein Hemd für 10 Euro, drei Hemdchen für 25 Euro. Da konnte man direkt 5 Euro sparen. Also suchte sich Vati das selbe Hemdchen noch in türkis aus und Frank wurde darauf verhaftet, ein Hemdchen in weiß zu kaufen. So kamen wir zum dreifachen Hemdchen auf dem Markt in Saint-Anne.
Wie es eben so ist, wenn man eine Sache gekauft hat, verfielen wir in einen kleinen Kaufrausch. Frank und ich kauften je eine Flasche Vanille-Extrakt, dann fanden wir noch ein Büschel kleine Bananen, ein Stück Tuch mit bunten Papageien und Mutti kaufte sich zum Abschluss auch noch ein rot-schwarzes Tuch mit einer großen Schildkröte drauf.
Bepackt mit all den Einkäufen fuhren wir weiter zum nächsten Ort, Saint-Francois, was schon recht nah an der Ostspitze von Grand-Terre liegt. Dort gab es ein wenig Strand und ein wenig Jachthafen. In dem Hafen setzten wir uns in der prallen Mittagssonne erst einmal gemütlich in ein Café und schnabulierten Kaffee, Eis und Bier. Was sonst soll man im Urlaub bei der Temperatur auch machen.
Aber da wir nicht nur faul sein wollten, fuhren wir dann noch bis zur absoluten Ostspitze der Insel, dem Pointe des Châteaux. Da gibt es einen kleinen, wunderschön aussehen Strand, der allerdings dank gefährlicher Unterströmung genauso lebensgefährlich wie wunderschön ist.
Daneben lag eine kleine Erhöhung mit einem großen Kreuz drauf, wo Frank und ich hinaufkletterten. Von da oben sah man die umliegenden kleineren Inseln von Guadeloupe – La Désirade, Maria Galante und Terre-de-Bas.
Nach unserer kleinen Wanderung auf die Erhöhung gönnten wir uns am Parkplatz noch ein Sorbet de Coco – ein durchaus leckeres Kokos-Eis, das uns bei der Hitze gut mundete und gleichzeitig die Finger einsaute.
Damit machten wir uns auf den Rückweg, wobei wir zwischendurch noch am Plage de Bois Jolan anhielten, eine Strand vor Saint-Anne, der laut Frank ganz besonders toll sein sollte. Naja. Das Wasser war ruhig, flach und warm – aber herinnen tummelten sich zahlreiche Ansammlungen von Seegras und das Wasser ging bis fast an die Ufer-Vegetation. Traumstrand sieht anders aus. Egal – wir kühlten uns im Wasser fleißig ab, Frank schnorchelte ein wenig und ließ sogar mich einmal die Taucherbrille ausprobieren.
Nachdem wir wieder trocken waren, fuhren wir heimwärts um der Lehmannschen Tradition von Kaffee und Keksen (statt Törtchen) zu frönen.
Sonderlich lange frönten wir aber nicht, denn wir wollten zeitig essen. Essen gab es diesen Sonntag zum zweiten Male in einem Restaurant. Diesmal suchten wir uns das Restaurant Chez Olivier in Saint-Rose, unserem Nachbarort, aus.
Dieses Lokal wurde uns von Google und Tripadvisor empfohlen und hätte es diese Empfehlungen nicht gegeben, wären wir im Leben nie da rein gelaufen. Von außen sah der Laden wie eine mafiöse Kaschemme aus – Plaste-Stühle, billige Tischdecken, davor saßen lauter Schwarze und drinnen wummerte laute Musik. Aber zum Glück hatten wir ja unsere Empfehlungen. Kaum hatten wir unsere Nase in den Laden gesteckt, begrüßte uns eine üppige Dame und bat uns, an einem Tisch Platz zu nehmen. Der Vati des Ladens sprang geschwind auf und drehte die Musik leiser und kaum später kam die üppige Dame wieder zu uns und versuchte, die Bestellung aufzunehmen.
Die Aufgabe der Bestellung erwies sich als etwas schwierig. Es gab kein geschriebenes Menü und die Dame sprach nur französisch. Franks und mein Sprachverständnis reichte nur bedingt aus, um zu erfahren, was wir überhaupt essen konnten und wie das Essen da funktioniert. Unter Zuhilfenahme von Google Translate und viel gutem Willen schafften wir es, zweimal Ziege Colombo, einmal Hähnchen Colombo (zum vierten Male in diesem Urlaub) und einmal Langusten zu bestellen. Das ganze gab es in einem Drei-Gänge-Menü. Vorspeise waren frittierte Fisch-Bällchen (oder Kartoffel-Bällchen, da waren wir uns nicht ganz einig) mit Salat und Ti-Punch (Rum mit Zucker und Limette).
Von den Zicken im Hauptgericht waren Frank und Vati sehr begeistert. Mutti blieb konsequent konservativ beim Huhn Colombo und ich durfte meine Finger mit den Langusten einsauen. Dafür schmeckte das Wasser-Vieh erstaunlich unfischig und sehr mild. Nur das Puhlen war natürlich eine elende Sauerei.
Der dritte Gang war Dessert – zweimal flambierte Banane und zweimal Eis. Eigentlich waren wir schon gut satt, aber es wäre ja unhöflich gewesen, das Dessert auszuschlagen. Außerdem kam nach jedem Gang die Köchin bei uns anmarschiert und fragte Mutti, wie es ihr mundete. Mutti machte zeigte jedes Mal einen Daumen nach oben und wir freuten uns, dass Kommunikation auch so einfach sein kann.
Noch mehr freuten wir uns, als uns die üppige Servier-Dame die Rechnung brachte. Für vier Menüs, Getränke und eine Flasche Wasser sollten wir 70 Euro löhnen. „Das ist ja billiger als in Naundorf“, merkte Frank an und er wird recht gehabt haben. (Naundorf ist ein Dorf neben Forst in Brandenburg, das in erster Linie für ein günstiges Restaurant bekannt ist.) Wir gaben sogar 5 Euro Trinkgeld, was laut Frank in Frankreich sehr unüblich ist und wackelten gut vollgegessen und zufrieden nach Hause. Dort nahmen wir noch einen Rum ein und lauschten wieder den Fröschen bei ihrem Konzert.
Tag 9 – Wasserfälle im Regenwald
Eine längere Fahrt war für den Montag anberaumt. Es ging einmal in den Süden der Insel Basse-Terre, wo wir Wasserfälle, Strände und den Sitz der Präfektur Guadeloupe – eine Stadt, die passenderweise auch Basse Terre heißt – ansehen wollten.
Da wir schon wussten, wie lang so eine Fahrt dauert, fuhren wir vergleichsweise zeitig, kurz vor neun los. Der Verkehr war diesmal deutlich flüssiger und wir kamen ganz entspannt nach nur einer Stunde Fahrzeit bei unserem ersten Ziel, den Chutes du Carbet an.
Bei den Chutes du Carbet handelt es sich um drei Wasserfälle, die auf einer Höhe von bis zu 1.000 Metern auf der Rückseite des Vulkans der Insel, der La Soufriere, in die Tiefe stürzen. Quasi direkt vom Parkplatz konnte man die oberen beiden Fälle in weiter Entfernung sehen. Diese beiden fallen jeweils über eine Höhe von 100 Metern und zum unteren der beiden Fälle konnte man auch hinlaufen. Das haben wir gemacht, wobei wir einige Höhenmeter durch den Regenwald bewältigen mussten.
Durch die kleine Wanderung zu dem Wasserfall waren wir gleich gut durchgeschwitzt und machten uns so auf den Weg nach Basse Terre. Unterwegs hielten wir kurz am Grand Etang, einem kleinen See knapp neben den Wasserfällen. Mutti stellte fest, dass das ja aussieht wie die Peitzer Teiche in Brandenburg. Nur die Pflanzen sind eben größer. Und Berge und Vulkane gibt’s in Brandenburg auch nicht so viele.
Weiter ging es nach Basse Terre, wobei diese Stadt ein wenig enttäuschte. Wir dachten, dass die Hauptstadt der Insel ein wenig mehr zu bieten hat, aber wir fanden nur eine Einkaufsstraße, eine geschlossene Kirche, einen Markt, auf dem der gleiche Kram verkauft wurde, wie auf allen anderen Märkten auch und ein geschlossenes Fort. An der einzigen wirklich schönen Sehenswürdigkeit der Stadt, dem weißen Parlamentsgebäude, fuhren wir vorbei und versäumten es, ein Foto zu machen.
Da es noch vergleichsweise jung am Nachmittag war, fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter südlich zum Plage de Grande Anse (irgendwie heißt hier jeder zweite Strand Grande Anse) an der Südseite der Insel neben Vieux-Fort. Dort gab es schwarzen Sand, flaches Wasser und starke Wellen. Mutti traute sich nur mit den Beinen rein, ich lief ein wenig weiter ins Wasser, bis ich von einer großen Welle umgeworfen wurde, Frank wollte gar nicht mehr aus dem Wasser raus und Vati stand am Rand und wartete geduldig ab, dass wir wieder zurückkommen.
Von diesem Strand konnte man sehr schön einen Blick auf Les Saintes werfen, die Inseln zu denen wir wenige Tage zuvor noch gesegelt waren. Hinter den Inseln sah man, wie sich am Horizont Dominica abzeichnete.
Mit diesen Eindrücken und schwarz-sandig eingesauten Füßen fuhren wir wieder nach Haue, wo es – wie immer ganz wichtig – Kaffee und Törtchen gab. In meinem Fall gab es die im Urlaub fast schon obligatorische Mischung aus Kaffee und Bier – in verschiedenen Gefäßen, versteht sich. Es folgte ein kurzer Abstecher zu unserem lokalen Strand, wo ich Muscheln sammelte und die possierlichen Einsiedlerkrebse filmte.
Mit Anbruch der Dunkelheit machten Frank und ich noch einen Abstecher in unseren Supermarkt, wo neben Gemüse und Brötchen auch weitere Kekschen, Törtchen und Dinge des wichtigen Bedarfes, wie etwa mehr Klopapier gekauft wurde.
Zu Hause produzierten Frank, Mutti und ich ein leckeres Abendbrot bestehend aus Bratkartoffeln, Rum-Würstchen und einer Gemüsemischung, die erneut vor allem aus Christophinen (außerhalb der Karibik als Chayoten bekannt) bestand. Auch dieses Mahl war sehr gelungen.
Zum Abschluss des Abends spielten wir wieder ein wenig Domino. Diesmal hatte Frank deutlich mehr Glück als in den Vortagen und er gewann 8 von 10 gespielten Partien.
Tag 10 – Einen im Tee im Musée
Nach dem längeren Ausflug am Vortag, sollte unser zehnter Reisetag wieder ein Erholungstag werden. Zum Zwecke der Erholung stand ich erst einmal um halb Sechs auf und wackelte noch einmal runter zum Strand, um dort den Sonnenaufgang zu fotografieren. Da drunten sprang eine lokale Dame mit Badehaube zum Morgenschwimmen in die Fluten und grüßte mich freundlich. Ich überlegte kurz, auch meine Füße in das Meer zu halten, aber da ich keine Badesachen und kein Handtuch dabei hatte, beließ ich es bei kitschigen Fotos vom Sonnenaufgang am Strand.
Zu Hause legte ich mich noch einmal kurz hin und beobachtete dann, wie Vati seiner Lieblingsbeschäftigung nachging. Direkt nach dem Aufstehen wuselte er erst einmal durch das ganze Haus und öffnete überall die Fenster zum Lüften. Anschließend sprang er in den Pool und drehte dort ein paar Runden.
Ich setzte mich auf die Terrasse und sortierte ein wenig in den vielen Fotos, die wir bereits geschossen hatten. Es waren wirklich viele Fotos – insbesondere da wir insgesamt 4 verschiedene Kameras dabei hatten und jeder in vielen Fällen das gleiche Motiv mehrfach geknipst hatte. Am Ende des Urlaubs hatten wir eine Sammlung von über 2.500 Bildern, die gesichtet werden mussten.
Nach dem Frühstück ruhten wir uns erst einmal aus – das muss im Urlaub schließlich auch einmal sein.
Da wir aber aber nicht den ganzen Tag faul auf der Terrasse liegen wollten, gab es einen kleinen Programmpunkt für den Tag – das lokale Rum-Museum. Das kleine Musée de Rhum war nur 10 Autominuten von zu Hause entfernt und sehr liebevoll eingerichtet.
Auf hübsch gestalteten Tafeln wurde uns erklärt, wie Rum überhaupt hergestellt wird. Ich versuche erneut die Kurzfassung:
Auf riesigen Feldern wird Zuckerrohr angebaut. Von diesen Feldern werden pro Jahr pro Hektar 100 Tonnen Zuckerrohr geerntet. Dieses wird erst zerkleinert und dann gemahlen, wobei Zuckerrohrsaft entsteht. Dieser Saft wird unter Zusatz von Hefe anderthalb Tage fermentiert und dann hat man ziemlich ranzig aussehende Zuckerpampe, die ungefähr 5,5 Prozent Alkohol hat. Diese Pampe wird destilliert, wobei rund 80-prozentiger Alkohol entsteht. Dieser Alkohol kommt anschließend zur Reife entweder in Stahlfässer (für den weißen Rhum Agricole) oder in Eichenfässer (für den dunklen Rum). Im Falle von dunklen Rum kann der Reifeprozess bis zu 20 Jahre dauern. Dieser Rum wird dann auch teuer verkauft, was unter anderem daran liegt, dass rund 8 Prozent des Fass-Inhaltes pro Jahr verdunsten. Das macht dann bei 20 Jahren einen Verlust von über 80 Prozent.
Im Museum gab es noch einen kleinen Film über den in der lokalen Destille produzierten Rum und als Bonusprogramm gab es noch Exponate verschiedenster Segelschiffmodelle (unter anderem der Mayflower, der Beagle und der Karavelle von Sir Francis Drake) und hunderte bunte aufgespießte Schmetterlinge.
Nachdem wir von Erklärungen zum Rum, Segelbootmodellen und Schmetterlingen genug gesehen hatten, kam – wie schon wenige Tage zuvor in der Domaine Severin – nun der wichtigste Teil des Museumsbesuches, die Verköstigung des Rums. In dem Musée de Rhum machte man es sich (und den Gästen) sehr einfach. Man händigte uns Becherchen aus und wir durften uns aus verschiedenen Flaschen selbst bedienen. Zu kosten gab es unter anderem ordinären Rhum Agricole, braunen Rum und Rum in verschiedenen Mix-Formen. Unter anderem testeten wir Rum mit Kokosgeschmack, Limettengeschmack, Pflaumengeschmack und Ananasgeschmack. Da ich der ausgewählte Fahrer war, hielt ich mich mit dem Probieren zurück, doch die Familie langte ordentlich zu und schnell hatten alle gut einen im Tee.
Besonders schön dabei war zu beobachten, wie Mutti, Vati und Frank sich nicht einig werden konnten, welchen Rum man den Nachbarn als Mitbringsel kaufen sollte. Die nette Bedienung im Museum war von den Diskussionen (“Kokos ist gut, aber keine große Flasche. Es gibt keine kleine Kokos-Flasche. Nimm doch ‘ne große! Nein, die schenken uns auch immer nur eine kleine Flasche Sekt. Dann nimm eine andere kleine Flasche! Aber keine die komisch schmeckt. Aber Jürgen braucht schon etwas, das nach Rum schmeckt! Was kostet das denn? Naja, vier Euro geht ja noch.”) auch erheitert und verkaufte uns am Ende eine große Flasche Kokos-Rum (für Frank und mich) und zwei kleine Fläschchen (eine davon wird den Nachbarn dann überreicht und hoffentlich ein wenig nach Rum schmecken).
Vor dem Museum stand ein Pirat in den man seinen Kopf hineinstecken konnte und wir fanden schnell einen Freiwilligen für ein Foto:
Ich fuhr die beseelte Bande wieder ins Heim und Vati machte sich erst einmal ein Wurstbrot, um den Rum zu verarbeiten.
Frank, Mutti und ich setzten uns kurzentschlossen noch einmal ins Auto und fuhren zu unserem Strand, den Plage de Grande-Anse, wo wir faul unter Palmen lagen und unsere dicken Bäuche in das Wasser hielten.
Ein kleines Highlight des Urlaubs sollte unser Dinner werden. In Deshaies, knapp 15 Autominuten von unserem Domizil entfernt gibt es das Restaurant La Savane und dies soll – so sagten es zumindest einige Kritiker das beste Restaurant der ganzen Antillen sein. Es war zwar ein wenig teurer, aber dafür gab es dort tatsächlich herausragend gute, französische Fusion-Küche mit ein wenig kreolischem Einschlag. Frank reservierte uns (telefonisch und auf französisch) einen Tisch und erklärte uns eingeladen.
Wir hatten im Internet schon vorher die Speisekarte entdeckt und die Familie beriet bereits eine Stunde vor Abfahrt, was sie wohl bestellen werde. Am Ende bestellten wir drei Vorspeisen, vier verschiedene Hauptgerichte und ein bunte Mischung zum Dessert.
Zur Vorspeise gab es es zweimal die bereits bekannten kreolischen Fischbällchen, Accra. Fank und ich bestellten ein etwas ausgefalleneres Marlin-Tartar – das ist Hack von rohem Fisch.
Die Hauptgerichte waren allesamt sehr liebenswert und detailbedacht angerichtet und sahen so aus:
Das Essen schmeckte auch in etwa so gut, wie es aussah. Als die Bedienung abräumte, bedankte sich Vati mit einem herzlichen “Danke, das war sehr gut!” und wir schauten bass erstaunt als die Bedienung auf deutsch antwortete und sich für das Lob bedankte. Sie erklärte uns, dass sie ursprünglich aus der (französischsprachigen) Schweiz kommt und vor 11 Jahren mit ihrem Vater nach Guadeloupe kam. Dann erklärte sie uns noch die Desserts und wir bestellten ein Soufflee und einmal eine bunte Mischung. Am Ende stellten wir fest, dass das Restaurant tatsächlich eines der besten der Antillen sein dürfte. Raffinesse und Qualität der Zutaten waren schon fast in der Region eines Sterne-Restaurants und die Preise waren dafür dann doch erstaunlich übersichtlich.
Tag 11 – Friedhof und Fritten
Der Mittwoch sollte unser vorletzter Tag auf Guadeloupe werden und Frank beschloss, uns an diesem Tag die letzte Region der Inseln zu zeigen, die wir noch gar nicht befahren hatten. Die Nord- und West-Seite von Grande-Terre wurde unser Ziel des Tages.
Erste Anlaufstelle wurde die Maison de la Mangrove ganz in der Nähe des Flughafens. Zwar steht bei der Maison tatsächlich ein Haus, aber vor allem handelt es sich bei diesem Ausflugsziel um einen kleinen hölzernen Pfad durch die Mangrovenwälder von Grande-Terre. Im Mangrovengebiet wachsen Bäume auf einem sumpf-ähnlichen Boden im Einflussbereich von Salzwasser. Die Wälder bilden ein fast undurchdringliches Dickicht und die Bäume haben einen ganz besonderen Trick zum Überleben entwickelt. Die Samen der Pflanzen keimen nicht im Boden sondern direkt an der Mutterpflanze und verselbständigen sich erst im adoleszenten Stadium. Damit sind die Mangroven-Bäume lebendgebärend. Ich wusste nicht, dass das bei Pflanzen überhaupt geht.
Nachdem wir genug von den Salzwasserbäumen und dem ganzen darin und darum lebenden Getümmel hatten, fuhren wir zum nächsten Ziel und da lebte nicht mehr allzu viel.
Der Friedhof in Morne-à-l’Eau war die nächste Etappe unserer Reise und explizit im Reiseführer als sehr sehenswert vermerkt. Da vor allen Dingen Frank sowieso gerne durch Friedhöfe schlendert, war diese Attraktion quasi ein Muss unserer Reise. Tatsächlich war der Friedhof erstaunlich sehenswert. Auf den Inseln hier werden die Toten nicht einfach in der Erde verscharrt, sondern in Totenhäusern begraben. Der ganze Friedhof sieht aus wie ein Dorf am Hang mit lauter kleinen Häuschen, die überwiegend im Schachbrettmuster angestrichen sind. Auf den Gräbern sind neben den Lebensdaten der Verstorbenen auch Fotos angebracht, was dem Friedhof dann wieder erstaunlich viel Leben einhaucht.
So schön der Friedhof auch war, wir standen dort in der prallen Mittagshitze und ich war in Sorge, entweder einen Sonnenstich zu erleiden oder mich in einen einzigen großen Schweißtropfen zu verwandeln. Also ging es wieder ins klimatisierte Auto und wir steuerten die Nordspitze von Grand-Terre an.
Dabei fuhren wir durch Zuckerrohrplantagen, Bananenplantagen und an Einheimischen vorbei, die auf dem Moped ihr Mittagbrot einnahmen.
An der Nordspitze war unser erstes Ziel die Lagon de la Porte d’Enfer (die Lagune zum Höllentor) – eine kleine, malerische Lagune zwischen zwei Felsklüften. Diese Lagune lag ganz still und friedlich am Ozean und strahlte fast schon chemisch türkis. Wir machten erst Fotos von unten, dann von oben, verzichteten aber wegen der immer noch extrem prallen Sonne auf irgendwelche Wanderungen entlang der Felsen – obwohl es hier mehrere (angeblich herausragende) Wanderwege geben soll.
Die Lagon de la Porte d’Enfer war schon recht weit nördlich, aber noch nicht der nördlichste Punkt von Guadeloupe. Dieser ist der Pointe de la Grande Vigie. Dort steht man 80 Meter über dem Meeresspiegel auf Kalkfelsen und hat einen überwältigenden Blick auf die zuerklüftete Nord-Ost-Küste von Grande-Terre, den Ozean und die umliegenden Inseln. Tatsächlich konnten wir alle großen Nachbarinseln – Montserrat, Antigua und La Désirade am Horizont erkennen (unsere Kameras leider nicht mehr so ganz, deswegen gibt’s davon keine Fotos).
Nachdem wir durch die heiße Sonne und rund 30 Grad an den ganzen bisherigen Stationen des Tages gut durchgeschwitzt waren, steuerten wir erst einmal einen Strand an. In Port-Louis war der Anse du Souffleur unser ersehntes Ziel am Wasser. Wunderschön gelegen mit Blick auf Basse-Terre und Sainte Rose (quasi unsere Heimat auf Guadeloupe) stellten wir uns alle erst einmal zur Abkühlung ins Wasser.
Nach unserer Abkühlung waren auch schon fast alle Pflichtpunkte des Tages abgearbeitet. Frank hatte nur noch ein Ziel für uns ausgesucht, Petit-Canal. Die kleine Stadt liegt an der Westküste von Grand-Terre und hat eine recht harsche Geschichte.
Vom Hafen führt eine Treppe von 54 Stufen hinauf zu einer Kirche und in die Stadt. Diese Treppe heißt „Les Marches des Esclaves“ und hier wurden früher die eingeschifften Sklaven direkt nach ihrer Ankunft auf Guadeloupe verkauft. Erst 1848 wurde in den französischen Kolonien die Sklaverei abgeschafft, doch es dauerte lange, bis die schwarze Bevölkerung volle Bürgerrechte bekam. Erst Ende des 19. Jahrhunderts durften Schwarze in Frankreich wählen und erst 2001 erkannte Frankreich die Sklaverei offiziell als Verbrechen an.
Die Treppe und die Kirche in Petit-Canal sahen bei unserem Besuch so aus, als wären sie mit der Geschichte zumindest ein wenig versöhnt. Beide lagen in einem schönen Licht in der etwas milderen Nachmittagssonne und vor der Kirche saßen zwei Mädchen im Teenager-Alter und flochten sich die Haare.
Nach unserem Besuch bei der Sklaventreppe machten wir uns auf den Heimweg. Dort schwammen Mutti und Vati noch eine Runde im Pool und wenig später fuhren wir ein letztes Mal essen.
Der L‘Otantik Grill am Hafen von St. Rose war unser Ziel. Wie bei den meisten von uns hier besuchten Restaurants sah auch dieser von außen aus wie eine Bruchbude – Stühle aus Plaste, bunt flackerndes Licht wie in einem billigen Freudenhaus, die Tische unter einer Plane aus Kunststoff gegen eventuellen Regen. Aber wie bei allen Läden zeigte sich, dass der erste Eindruck über die Qualität hinwegtäuschte. Alles war sauber, die Bedienung hilfsbereit und freundlich und mit unserem wackeligen Französisch und ein wenig gutem Willen schafften wir es, uns allen ein gutes Mahl zu bestellen und sogar das flackernde Freudenhauslicht wurde extra für uns abgestellt.
Nachdem Vati in allen anderen Restaurants bisher erfolglos nach Fritten gefragt hatte (beziehungsweise Frank fragen ließ), hatte er diesmal Erfolg. Es gab gegrillte Dorade mit Pommes. Für Mutti gab es das Gleiche, Frank ließ sich Hornhecht (Orphies) in Rum-Sauce bringen und für mich gab es Lamm. Mutti und Vati freuten sich, dass die Dorade nicht nach Fisch schmeckte und nachdem Vati mein Lamm probierte, bemerkte er lobend, dass dies auch gar nicht nach Lamm schmeckte. Komische Geschmäcker – Fisch ist gut, wenn er nicht nach Fisch schmeckt, Lamm ist gut wenn es nicht nach Lamm schmeckt. Egal, ich fand mein Lamm auch gut und Frank schien so begeistert von seiner Rum-Sauce, dass er wohl demnächst versuchen wird, diese nachzukochen.
Die Portionen im Grill waren üppig bemessen und dick und drall gefuttert fuhren wir wieder heim. Auf unserer Terrasse gab es Rum und Domino zum Ausklang. Auf einer spätabendlichen Erkundungstour durch den Garten entdeckte ich noch allerlei Viehzeug, das sich nächstens bei uns einfand, unter anderem eine beeindruckend riesige Kröte, die an einer Lampe vor unserem Pool geduldig auf Fliegen und Motten wartete.
Tag 12 – Ein letztes Mal Strand
Donnerstag war der letzte ganze Tag unserer Reise nach Guadeloupe und den Tag gingen wir ganz gemächlich und ruhig an. Das hieß, wir schliefen erst einmal schön lange aus und warteten in unseren Betten, was der Tag wohl bringen würde. Der Tag brachte erst einmal Regen. Der Regen hielt Vati aber nicht davon ab, zwischen zwei Schauern, seine morgendliche Runde im Pool zu drehen. Tatsächlich war er jeden Tag hier auf Guadeloupe jeden Morgen pünktlich um 7.30 Uhr im Wasser.
Nach einem späten und ausgiebigen Frühstück machten wir erst einmal nichts, der Tag sollte vor allem zur Entspannung da sein. Vati lag auf der Liege, Frank in der Hängematte, ich saß vor dem Rechner und Mutti löste das hundertste Kreuzworträtsel auf der Insel.
Da wir aber nicht nur nichts machen konnten, starteten wir gegen Mittag unseren letzten kleinen Ausflug. Etwa 25 Kilometer entfernt in südlicher Richtung lag ein kleiner Wasserfall, der Saut d’Acomat. Den wollten wir uns anschauen. Wir hatten während unserer Zeit in unserem Domizil weder Wifi noch ordentlichen Internet-Empfang mit unseren Telefonen. Das heißt, wir mussten unsere Ausflüge altmodisch mit Hilfe eines Reiseführers und Landkarten organisieren. Das hatte eigentlich ganz gut geklappt, doch bei dem angesteuerten Wasserfall wären ein paar mehr Informationen vorab ganz hilfreich gewesen – zum Beispiel, dass der Weg glatt und rutschig ist, oder dass man klettern muss, oder dass man auf allen Vieren knietief durch fließendes Wasser muss.
Frank und ich nahmen die Hürden auf uns, schließlich sind wir ja nicht aus Zucker und wir wollten nicht umsonst zu dem Wasserfall gefahren sein. Mutti und Vati jedoch nahmen am Eingang zum Wasserfall Platz und warteten auf uns. Am Ende war die Kletterei nicht ganz so wild und ein gutes Dutzend Leute stand am Fuße des Wasserfalls oder badete im Becken. Um die Eltern nicht zu lange warten zu lassen, hielten wir uns nicht zu lange auf und kletterten mit vollgemodderten Schuhen zurück.
Damit war die Erkundungsaktivität des Tages auch schon beendet und wir fuhren ein letzten Mal zu einem altbekannten Strand, dem Plage du Grande-Anse, wo wir ein letztes Mal ins Wasser gingen und ich kurz versuchte, eine Art Sandburg zu bauen. Aber der Sand war, da es geregnet hatte, noch etwas feucht und ziemlich schwer. Nach zehn Minuten buddeln war ich komplett verschwitzt, gab mein Werk auf und ging auch ins Wasser.
Auf dem Weg nach Hause machte Mutti ein Foto zur Dokumentation der wirren Briefkastenkultur hier auf Guadeloupe:
Den Rest des Nachmittags begingen wir zu Hause, wo es Kuchen, Kaffee und leider kein Bier (dafür aber ein Glas Rum) gab. Zum Abendbrot bastelte Frank uns eine umfangreiche Gemüsepfanne und dabei versuchte er sofort die Rumsauce vom Vorabend im Grill L‘Otantik nachzukochen. Er mischte verschiedenstes lokales Gemüse mit Kokosmilch, scharfer Paprika und einem guten Schuss Rum. Dazu gab Kötbullar-ähnliche Bällchen, die wir im Supermarkt fanden. Das Essen schmeckte erstaunlich gut, wie eigentlich alles, was Frank in den Tagen hier so herstellte.
Danach gab es ein letztes Mal Domino und Rum, wobei Frank und ich ein wenig zu tief in die Rumflasche – beziehungsweise den Rumtetrapack – schauten. Zumindest meinte mein leichter Kater am nächsten Morgen dies.
Tag 13 – Ein langer Weg nach Hause
An unserem allerletzten Tag auf Guadeloupe schliefen wir alle entspannt aus. Frank und ich liefen ein letztes Mal an den Strand, den von mir entdeckten Anse Vinty, 10 Minuten von unserem Heim entfernt. Dort sprangen wir bei Regen noch einmal ins Wasser und erfreuten uns das letzte Mal für eine sehr lange Zeit an dem 25 Grad warmen, salzigen Nass.
Bis 13 Uhr blieben wir noch in unserem Heim und bei bestem Wetter lümmelten wir uns auf faul auf der Terrasse und warteten auf den stressigen Heimflug.
Dann verabschiedeten wir uns von dem Heim, tankten das Auto voll und fuhren unser Gefährt zurück zur Mietstation. Von dort verbrachte uns ein freundlicher Fahrer zum Flughafen.
Auf dem Flughafen erfuhren wir, dass unser Flug, der eigentlich 17:15 starten sollte, rund 3 Stunden Verspätung hatte. Wir hatten in Paris eine Umsteigezeit von 4 Stunden und schon mit möglichen Verzögerungen gerechnet, aber die 3 Stunden ließen es etwas optimistisch scheinen, in Paris aus dem Flieger rauszukommen, das Gepäck zu holen, das Gepäck für den Easy-Jet-Flug neu aufzugeben und nochmals durch die Sicherheitskontrolle zu gehen. Nun, wir harrten erst einmal der Dinge im kleinen Abflugbereich des Flughafens Pointe-a-Pitre.
Am Ende startete unser Flieger nur rund zweieinhalb Stunden zu spät und unser Kapitän klärte uns auf, dass dank eines starken Jet-Streams mit heftigen Rückwinden zu rechnen sei und sich unsere Flugzeit auf 7 Stunden verkürzen würde. Damit erschien uns das Ziel, den Anschlussflug in Berlin zu erwischen wieder realistischer.
Kaum hatte unser Touristenbomber abgehoben, kamen gleich zwei Flugbegleiter zu uns, und fragten ob wir Familie Lehmann seien. Was hatten wir nun ausgefressen? Hatten wir zu viel Rum im aufgegeben Koffer? Waren unsere Nasen zu groß? Hatten wir etwas vergessen? Nein, es stellte sich heraus, dass die Flugbegleiter Freunde von Bruno Grech waren, dem Herren, der uns das Haus vermietet hatte. Bruno hatte offenbar den Jungs Bescheid gegeben, dass man zu der Familie Lehmann mal besonders nett sein sollte. Also wurden uns Champagner und Cracker serviert und wir staunten nicht schlecht. So kommt man auf jeden Fall auch zu einer guten AirBnB-Bewertung…
Mit dem Champagner schmiss ich mir eine Gute-Nacht-Tablette ein und nach dem kurz herauf servierten Mal, klappte ich die Augen zu und verbrachte den Rest des Fluges in einem Halb-Dämmer-Zustand.
Am Ende kamen wir mit nur zwei Stunden Verspätung in Paris an und so schafften wir es problemlos, unseren Flieger nach Berlin zu bekommen. Mir gelang es dabei sogar endlich – bei meinem dritten Aufenthalt im Flughafen von Orly – mich vor der dort hängenden Weltkugel zu fotografieren und wir hatten noch eine kleine Flasche Wein über, die wir morgens im Flughafenzug auf dem Weg zu unserem Terminal leerten.
Easy-Jet flog uns dann noch nach Berlin, wo Vati, als wir auf den Koffer warteten, anmerkte, der Urlaub sei sehr schön, aber mit dieser langen Heimreise auch ein wenig anstrengend gewesen. Dem konnte ich nur zustimmen.
Dabei waren wir noch nicht einmal ganz fertig mit der Heimreise. Am Flughafen fanden wir ein Taxi, das uns nach Hause fuhr und passenderweise hatte unser Fahrer einen französischen Radiosender an. Bei Frank zu Hause sortierten wir kurz unsere Sachen und schon ging es weiter, denn nun wollten wir die Eltern auch noch nach Hause bringen. Also fuhren wir nach Forst, luden die Familie ab und fuhren wieder zurück. Da der erste Dezember war, kauften Frank und ich noch einen Weihnachtsbaum und schafften diesen in seine Wohnung. Mit dieser Aktion war der Urlaub dann endgültig und wie geplant beendet.