Tag 12: Transit

Bei einer Autoreise ist es unumgänglich, dass man ab und zu auch mal ein wenig mit dem Auto fährt. Eine solche Autofahrt stand uns am 12. Tag unserer Reise bevor. Von unseren Gastgeber in der Au Mas Saint Pierre, bei denen wir immerhin 6 Nächte zugebracht hatten, ging es wieder zurück ins Burgund nach Saint-Nicolas-lès-Cîteaux zwischen Beaune und Dijon.

Vor der Abreise gab es aber noch ein letztes Mal ein ausgiebiges Frühstück bei Serge und Stephan.

Unser letztes Frühstück in Südfrankreich
Unser letztes Frühstück in Südfrankreich

Ich drehte noch einmal ein paar Runden im Pool und wir luden all unsere Habseeligkeiten in das Auto. Dabei kam es zu einem kleinen Eklat auf dem Gut. Während wir unsere Sachen zusammensammelten, reiste die britische Familie samt Flamingo und Cookie dem Hund einfach so, mir nichts dir nichts ab, ohne die Abrechnung zu zahlen. Das gab natürlich eine große Aufregung. Das Zimmer war im Chaos versunken, der Hund hatte an mehreren Stellen eine Pfütze hinterlassen und unsere Gastgeber hatten noch ein paar hundert Euro Rechnung offen. “In 13 Jahren ist das noch nie passiert”, erklärte uns Stephan sichtlich irritiert ob des Verhaltens.

Wir waren bessere Gäste und zahlten anstandslos unsere Rechnung und kauften sogar zwei Bilder von Stephan, der nicht nur eine ganz tolle Bouillabaisse kochen kann, sondern den Großteil seiner Freizeit damit verbringt, zu malen. Die Bilder sind meist abstrakt, bunt gehalten und mindestens die Hälfte ist von Chansons von Barbara inspiriert.

Nachdem wir dir Jungs schweren Herzens verlassen hatten, erinnerten wir uns, dass wir schon zwei Tagen keine Weinverköstigung mehr mitgemacht hatten und steuerten erst einmal die nächste Domaine an. Diesmal war es die Domaine de l’Amaurigue, ein paar Kilometer von unserer Unterkunft entfernt. Wir hatten die Weine bei Serge und Stephan ein paar Mal zum Dinner bekommen und waren ganz zufrieden mit ihnen. Wie bislang bei jeder Weinverköstigung fanden wir auch hier eine nette Dame, die uns anstandslos Rosé, Weiß und Rotwein gab, uns sogar ein wenig Olivenöl probieren ließ und nachdem wir genug halbvolle Gläser getestet hatten, kauften wir ein paar Kisten des Weins und fragten uns, wie wir all dies am Ende in unserem Auto wohl transportieren sollten. Noch passte zum Glück alles problemlos rein und wir verschoben die Platz- und Einpacksorgen auf unsere Zeit im Burgund.

Weinstöcke
Weinstöcke
Unser Auto wird mit Wein beladen
Unser Auto wird mit Wein beladen
Blick auf die Domaine
Blick auf die Domaine

Das Burgund war dann nach der Weinprobe auch das Ziel der Fahrt. Etwas über 550 Kilometer standen auf dem Programm und wir brauchten von Mittag bis nach 18.00 Uhr, um unser neues Domizil in Saint-Nicolas-lès-Cîteaux zu erreichen. Auf der Fahrt versuchten wir, ein wenig Barbara zu hören. Aber nach einem knappen Dutzend Chansons musste ich das Gesäusel der Dame wieder ausmachen. Die Musik bestand nur aus Barbara, die auf französisch im erweiterten Fünftonraum sang und jedes zweite Lied war nach einer Stadt benannt. Das war zumindest für eine Autofahrt ein wenig zu speziell.

In unserem Domizil in Saint-Nicolas-lès-Cîteaux begrüßte man uns erst einmal ganz freundlich auf deutsch. Wir waren in einem kleinen Chambre d’hôtes (mehr oder weniger Bed and Breakfast mit Dinner) einquartiert und wie sich in unserem ersten Gespräch mit unseren Gastgebern – einem Ehepaar um die 40 Jahre – herausstellte, waren diese Schweizer, die das Gut vor nicht einmal einem Jahr gekauft hatten. Auf die Frage, wie man als Schweizer ins Burgund kommt, gab uns unsere Gastgeberin eine herrlich ehrliche Antwort: “Mit Schweizer Einkommen ist so ein Gut in Frankreich vergleichsweise einfach zu kaufen.” Die beiden kamen aber vor allem wegen der Weine in die Region und wollten sich hier selbstständig machen.

Unser Gastgeber kochte uns ein mehrgängiges Dinner, und dieses nahmen wir an einer großen Tafel mit den anderen Gästen ein. Die anderen Gäste waren ein Paar aus Holland und Belgien und wir tauschten uns beim Essen über die Region und Reisetipps aus.

Später am Abend erspähten wir noch die vierten Gäste, ein Paar aus Österreich. Damit war die ganz DACH-Gemeinde zugegen. Komisch, dass uns sowas ausgerechnet bei einem Urlaub in Frankfreich passiert…

Blick auf den morgens noch geschlossenen Pool
Blick auf den morgens noch geschlossenen Pool
bmd
Unser Zimmer von innen
Unser Zimmer von innen
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