Tag 7: Maria Himmelfahrt am Pool

An unserem siebten Reisetag wurde in Frankreich Maria Himmelfahrt gefeiert. Das Land hier ist so katholisch, dass man deswegen gleich alle Geschäfte schließt und das öffentliche Leben zum Stillstand kommt. Wir lernten von dem Feiertag leider erst, als wir vor einem gottverlassenen Supermarkt standen und uns wunderten, warum man hier an einem Donnerstag nicht einkaufen kann. Aber der Reihe nach.

Der Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück bestehend aus Melone, Brioche, Joghurt, nach Lebkuchen schmeckendem Brot und einem herzhaften Körnerbrot. Danach zogen wir in unserer Herberge erst einmal um. Denn für die erste Nacht hatten wir nur ein kleines Zimmerchen bekommen, für die fünf folgenden jedoch eine kleine Hütte mit eigenem Garten, zwei Zimmern und einer kleinen Küche.

Nachdem wir die letzten Tage schon so viel gefahren und gewandert waren, wollten wir zumindest einmal einen Tag etwas ruhiger angehen lassen. Also beschränkten wir uns auf die Erkundung der direkten Nachbarorte: Gonfaron, Flassans-sur-Issole und Pignans.

In Gonfaron gab es außer einer Kirche (hier hat praktisch jeder Kuhstall seine eigene Kirche!) und einem Bäckersladen nicht sehr viel. Bei dem Bäcker erwarben wir zwei kleine Küchlein und fuhren damit nach Flassans-sur-Issole. Im Navi stellten wir zwar “Zentrum” ein, doch das Auto fuhr uns mehr oder weniger an den Rand der Stadt zu einer verlassenen Burg von der man einen wunderbaren Blick über das Örtchen und die umliegenden Weingüter hatte. Wir verzehrten dort unsere Küchlein und machten uns kaum später weiter auf den Weg nach Pignans. Zwischendurch hielten wir einmal an einem Weingut, mit dem Ziel, dort Wein zu verköstigen, doch das Gut hatte – dank Maria Himmelfahrt – für Kunden geschlossen. Also machten wir nur ein paar Fotos von den Weinstöcken, probierten die Beeren und fuhren weiter.

Rosa Polizeiwache neben der Kirche in Gonfaron
Rosa Polizeiwache neben der Kirche in Gonfaron
Blick auf Flassans-sur-Issole
Blick auf Flassans-sur-Issole
Weinstöcke
Weinstöcke
Diese Beeren schmecken noch sehr sauer
Diese Beeren schmecken noch sehr sauer

Der Ort Pignans überraschte uns mit seinen engen Gässchen, den herzallerliebsten Häuschen und der uralt wirkenden Architektur. Tatsächlich hat das Örtchen eine mehr als 1.000-jährige Geschichte und ging aus einer römischen Siedlung hervor. Viele Straßen im Zentrum sind kaum oder schlicht gar nicht mit dem Auto befahrbar und an mehreren Stellen ist die Straße ein kleiner Tunnel zwischen und unter den Häusern.

Blumen vor den Fenstern - das obere sind übrigens Passionsfrüchte mit zahllosen Früchten
Blumen vor den Fenstern – das obere sind übrigens Passionsfrüchte mit zahllosen Früchten
Kleine Gasse in Pignans - keine Autos, aber Blumen
Kleine Gasse in Pignans – keine Autos, aber Blumen
Kirchplatz in Pignans
Kirchplatz in Pignans
Noch mehr enge Gassen in Pignans
Noch mehr enge Gassen in Pignans

Anschließend lernten wir vor dem Supermarkt stehend von der Himmelfahrt und fuhren dann einfach ohne Rationen zu erwerben gen Unterkunft. Nach unserem insgesamt zweistündigen Ausflug erholten wir uns mehrere Stunden bei 30° und strahlender Sonne am Pool. Ich versuchte mich das erste Mal seit über einem Jahr an einem belletristischem Werk und Frank vergnügte sich mit den Tagebüchern des Harry Graf Kessler. Zwischendurch sprangen wir in das Wasser und aßen – ganz französisch (wie uns unser Gastgeber versicherte) – eine Salami zum Kaffee.

Frank schwimmt im Pool und eine Regenbogenkuh bewacht ihn
Frank schwimmt im Pool und eine Regenbogenkuh bewacht ihn
Ich verstecke mich vor der Sonne und lese
Ich verstecke mich vor der Sonne und lese
So sieht es im Wohnzimmer unserer Gastgeber aus
So sieht es im Wohnzimmer unserer Gastgeber aus
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