Tag 9 – Keine Termine

Nach einer erholsamen Nacht in unserem Gut wurde das morgendliche Highlight für Stephan und mich der erneute Besuch im lokalen Lidl. Wir stockten unsere Brot- und Schokoladen-Vorräte auf und bewaffneten uns mit ein paar Croissants für das Frühstück. Ich kochte daheim noch ein paar Eier (mutmaßlich von den Hühnern des Streichelzoos) und damit hatten wir ganz im Süden Italiens ein fast deutsches Frühstück: Eier, Nutella, Wurst. (Nicht alles zusammen!)

Nach dem Frühstück war mein Ziel der Pool. Bei strahlendem Sonnenschein drehte ich ein paar Runden und hielt hernach meinen Bauch in Sonne. Heute hatten wir nichts vor, keine Termine. Zum perfekten Tag nach Harald Juhnke fehlte mir nur noch ein Bier und das genehmigte ich mir am späten Vormittag.

Irgendwann machte Frank sich mit dem Auto auf den Weg zum nächstgelegenen Sandstrand. Deroweil konnten Silke und ich nicht mehr ganz stillliegen und wir schlenderten erkundungsfreudig den Weg von unserer Unterkunft hinab. Wir standen unten wieder an dem etwas dreckigen Steinstrand mit Algen. In gewisser Entfernung sahen wir ein Hotel, das irgendwann in den 70’er Jahren erbaut worden sein musste. Da liefen wir entlang der Küste hin und siehe da, nach einer Kurve tat sich vor uns ein halbwegs ansehnlicher Sandstrand auf. Am Ende des Sandstrands gab es sogar eine Bar und in dieser orderten wir Cappuccino und Latte Macchiato. Kein Tag in Italien ohne Milchcafé!

Nun waren wir natürlich auch ein wenig neugierig, wie dieses Hotel wohl aussieht. Immerhin sollte es – so erklärte Google – ein Fünf-Sterne-Hotel sein. Das war es auch, wenn auch schon ein wenig in die Jahre gekommen. Aber hey, das passt zu uns! Zu mir zumindest. Wir stiegen unten im Hotel in einen Lift und fuhren nach ganz oben. Erstaunt stellte ich fest, dass der Lift nicht gerade, sondern schräg nach oben fuhr. Das Hotel war einfach mal an einen Berghang gebaut und da waren alle Etagen auch seitlich versetzt. Schräg oben fanden wir die Sky-Bar und auf dem Tresen stand ein großes Glas mit einem einladend aussehenden, rosa-farbigen Getränk. Das wollten wir auch und so bestellten wir uns je einen Himbeer-Blaubeer-Cocktail. Diese schlürften wir auf der Terrasse aus und danach liefen wir zurück zu unserer Unterkunft.

Dort stand bereits Stephan bereit und bot uns Aperol und Snacks feil. Der Herr Juhnke hätte seine helle Freude an dem Tag gehabt! Ich auch. Wir dösten noch ein wenig am Pool und taten nichts. Irgendwann sagte Silke das Wort „Tischtennis“ ein wenig zu laut und schon stand ich bereit für eine weitere Trainingsstunde. Das Spiel mit Aperol im Blut fühlte sich bei mir etwas unkoordiniert an, machte aber trotzdem Spaß. Frank gesellte sich dazu und ich putzte ihn in zwei Sätzen weg. Darauf nahm sich Stephan Frank zur Brust und spielte mit ihm ein paar Bälle. Ich weiß nicht genau, was dabei passierte, aber als ich anschließend zwei weitere Sätze gegen Frank spielte, verlor ich diese. Ich brauche noch mehr Training!

Aber erst einmal gab es kein Training, sondern Pizza. Diese bestellten wir in der uns bereits bekannten und für gut befundenen Pizzeria Conte luna Sciacca. Vor den Pizzen bestellten wir ganz viele Arancinis und auch wieder eine Ladung Fritten. Wir hatten dabei unseren Hunger wohl ein wenig überschätzt, denn als schlussendlich die Pizzen kamen, waren wir im Grunde schon satt. Zum Glück durften wir die Überbleibsel des Abendessens wieder mit nach Hause nehmen und hatten so gleich einen Vorrat für den nächsten Tag.

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