Tag 1: Piccolo-Flaschen

Am 3. März 2022 saßen wir im Zug nach Frankfurt. Um die Fahrzeit zu überbrücken, hörte ich mir das jüngste Album von Element of Crime an. Das Auftaktlied dieses Albums trägt den Titel „Am ersten Sonntag nach dem Weltuntergang“.  Ich hoffte, dieser Titel ist nicht prophetisch. Es hatte sich auf alle Fälle noch nie so unwirklich angefühlt, in einen Urlaub zu fliegen. Während in Europa ein Krieg vom Zaun gebrochen und der eiserne Vorhang innerhalb von wenigen Tagen zur Gänze wieder zugezogen wurde, machten Frank und ich uns auf den Weg nach Kuba. Ausgerechnet Kuba!

Den Plan nach Kuba zu reisen, hatten wir eigentlich schon für das vorige Frühjahr, doch damals machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung und begrub alle Urlaubspläne. Dieses Jahr nun wurde es etwas mit unserem nunmehr vierten Ausflug Richtung Karibik. Nach zweimal Martinique und einmal Guadeloupe ward es nun das erste Mal eine Insel, die nicht via Frankreich Teil der Europäischen Union ist.

Über eine Reiseagentur, die sich auf darauf spezialisiert hat, deutschen Touristen Individualreisen auf die größte karibische Insel zu organisieren, hatten wir uns einen Trip zusammenstellen lassen. Es brauchte eine gute Menge Telefonate und E-Mails, aber damit hatten wir eine hoffentlich gut durchplante Reise organisiert, inklusive Mietwagen, Hotels, Unterkünften und Ausflügen vor Ort.

Der Reiseauftakt fühlte sich unspektakulär an. Im Ostbahnhof stiegen wir in einen ICE und fuhren damit nach Frankfurt. Ich hörte Musik, Frank las einen Reiseführer, wir aßen mitbrachte Hanuta-Riegel und tranken Sekt aus Piccolo-Flaschen. Piccolo-Flaschen! Ich fühlte mich dem Rentner-Dasein irritierend nah. Wir reisten direkt an den Frankfurter Flughafen, um dort eine Nacht zu verbringen. Unser Flug ging am nächsten Morgen um halb Elf.

Piccolosekt im Zug
Piccolosekt im Zug

Hotel Frankfurt

Am Frankfurter Flughafen angekommen, checkten wir direkt in das anliegende Hilton ein. Das Hotel ist praktischerweise in Laufweite zum Flughafen und dem angrenzenden Bahnhof. Es war schon etwas späterer Abend und wir hatten außer Hanuta noch nichts gegessen. Also wurde das hoteleigene Restaurant aufgesucht. Dort bestellten wir Wasser (die Flasche für 9,50 Euro) und ich ein Bier (ein kleines Bier, 6 Euro). Dazu gab es Wiener Schnitzel. Der Preis war ebenso wie die Getränkepreise etwas überdimensioniert. Der Geschmack war dafür ein wenig unterdurchschnittlich. So gleichen sich die Dinge aus.

Nach dem Schnitzel kehrten wir noch in der Hotelbar ein, wo es für Frank einen Cosmopolitan und für mich einen Cognac gab. Rentner-Dasein! Im Zimmer schauten wir noch kurz Markus Lanz. Damit war der erste Reisetag erfolgreich beendet.

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