Tag 16 – Adios y Hasta Luego

In der Nacht auf unseren letzten Reisetag auf Cuba schlief ich wie ein Stein. Es lag wohl an dem Rum, den ich am Vorabend noch trank. Die erste Aktivität des Tages war das Zurückbringen der Mopeds. Ein letztes Mal ließen wir uns den Wind auf der Autopista um die Nase blasen (in meinem Fall um die Maske, denn diese machte das Fahren inmitten der Oldtimer- und LKW-Abgase etwas erträglicher). Der Verleihmann nahm die Räder anstandslos zurück, dann ging es in den Fresssaal, wo wir uns das Frühstück abholten. Ich hielt mich wie gewohnt an meinen Rühreiern fest.

Wir hatten noch ein paar Stunden im Hotel und am Strand, bevor wir zum Flughafen transportiert wurden. Also suchten wir uns ein paar Liegen, lagen darauf herum, lagen im Wasser, tranken Rum-Punch und Pina Colada, ich aß ein Eis und wir verbrauchten die für ins in Vinales gedrehte Zigarre.

Die letzten Drinks am Strand

Wenn in Kuba, dann mit Zigarre

Kurz nach 15 Uhr sammelte uns ein Taxi ein und fuhr uns zum Flughafen. Dort waren wir plötzlich umringt von dicken Deutschen, die ebenfalls ihren Urlaub beendet hatten. Die meisten trugen, so wie auch wir, Armbänder irgendwelcher All-Inclusive-Hotels. Der Flughafen von Varadero erinnerte an einen einzigen enormen Touristen-Laden. Nach dem Check-In saßen wir in einer Halle in der an wirklich jeder Ecke Che-Guevara-Shirts und andere verklärende Devotionalien preisgeboten wurden. Wir kauften im Duty-Free-Shop noch eine Flasche Rum. Das muss als Souvenir reichen!

Fidel begrüßt einen direkt am Flughafen

Neben Cuba-Devotionalien wurde auf dem Flughafen auch noch Viagra verkauft

Der Flug verging für mich recht flott. Ich pfiff mir zwei (pflanzliche) Schlaftabletten ein und war tatsächlich schon halb weggetreten als man uns das Abendbrot brachte. Das Essen schmeckte nach Condor. Sehr viel mehr vom Flug weiß ich nicht, da ich durchgehend in einem Halbdämmerzustand war und nur alle paar Minuten meine Sitzposition anpasste, so dass mal die eine, mal die andere Seite meines Körpers etwas weniger in den Sitz eingeklemmt war.

In Frankfurt angekommen sammelten wir unser Gepäck zusammen und hatten noch anderthalb Stunden Aufenthalt auf dem Flughafenbahnhof. Es war kalt und windig. Wir wollten zurück. Aber immerhin schien die Sonne. Anstatt zurück ging es für uns zum Starbucks. Dort orderte ich für ungefähr ein kubanisches Monatsgehalt klebrig-süße Kaffeegetränke und Familiengröße und ein wenig Kuchen – ein Luxus, der hier in Deutschland völlig selbstverständlich ist.

Kaum in Deutschland gibt es Kaffee und Kuchen

Mit dem Zug ging es alsdann zurück nach Berlin, wo ich mich nach zwei Wochen in erster Linie auf mein eigenes Bett freute und dieses dann auch gleich 12 Stunden nutzte, um den schlechten Schlaf im Flieger auszugleichen. Vermutlich träumte ich von Stränden, Tabakfeldern und Autos aus den 50’er Jahren.

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Karla
Karla
20. March 2022 13:41

Sehr schön, das von mir angenommene Ende hat noch eine Fortsetzung, aber nun ist wohl tatsächlich Schluss. Das Lesen des Reiseblogs hat mir in der Tat viel Freude bereitet und ich freue mich schon auf den Blog der nächsten Reise.

Tammo
Tammo
20. March 2022 20:26

Danke für diesen wunderbaren und lehrreichen Einblick in euren Urlaub und in ein so facettenreiches Land, in dem die Uhren wirklich anders zu gehen scheinen. Ich freue mich jetzt auf persönliche Erzählungen von euch und den nächsten Reiseblog – mit Sicherheit ganz bald!