Tag 8: Transit

Nach einer Woche hatten Frank und ich dann erst einmal genug Bern, Aare und Quöllfrisch. Andreas und Moritz hatten Anschlussurlaub zum Wandern im Wallis gebucht und Frank und mich zog es nach Frankreich ins Burgund zu Wein und Boeuf Bourguignon.

Am Sonntag frühstückten noch einmal ausgiebig mit Andreas und Moritz und begannen, unsere quer durch seine Wohnung verstreuten Sachen wieder in unsere Taschen zu räumen. Wahrscheinlich wird Andreas auch ein wenig froh gewesen sein, sein Domizil nach einer Woche nicht mehr mit vier Leuten teilen zu müssen. Wir waren auf jeden Fall dankbar, dass wir die Woche mit und bei den Beiden verbringen konnten. Wie schon vor zwei Jahren hatte uns Andreas, der bis auf den Basel-Tag für alle Tagesausflüge verantwortlich war, einen wunderschönen Urlaub organisiert.

Das letzte Frühstück
Das letzte Frühstück

Kurz vor Mittag hatten wir unsere Sachen gepackt und alle Adieus gesagt und damit ging es für Frank und mich erst einmal zu zweit weiter.

So weit ging es aber zunächst gar nicht, denn das nächste Zwischenziel unserer Transitetappe nach Frankreich war das kleine mittelalterliche Städtchen Fribourg, keine 30 Minuten von Bern entfernt.

Fribourg ist eine 1157 gegründete Stadt an dem Flüsschen Saane. Dieses Flüsschen macht dort eine Schlaufe, ähnlich wie es die Aare in Bern tut und innerhalb der Schlaufe findet man eine pittoreske mittelalterliche Altstadt mit kleinen Türmchen, Mauern und Gassen. Durch diese Altstadt liefen wir und da es daneben noch eine Kirche mit Turm gab, bestiegen wir diesen und schauten uns die ganzen roten Dächer von oben an. Minimal erschwert wurde unser Stadtrundgang nur durch meinen versehrten großen Zeh, der bei jedem Schritt im Schuh anstieß und mir mitteilte, dass es ihm nicht gut ging. Nach zwanzig Minuten entledigte ich mich dann einfach der Schuhe und lief wie ein Hobbit durch die Stadt. Da gab der Zeh Ruhe.

Fußgängerzone von Fribourg
Fußgängerzone von Fribourg
Altstadt Fribourgs mit Flagge
Altstadt Fribourgs mit Flagge
Altstadt in der Saaneschlaufe
Altstadt Fribourgs in der Saaneschlaufe
Altstadt mit (minimal) jüngerem Vordergrund
Altstadt mit (minimal) jüngerem Vordergrund
Der Nationalstolz der Schweizer geht sogar soweit, dass die Flagge in der Kirche angebetet wird
Der Nationalstolz der Schweizer geht sogar soweit, dass die Flagge in der Kirche angebetet wird
Gegenüber die Kirche gab's dann heilige Gitarren zu kaufen
Gegenüber die Kirche gab’s dann heilige Gitarren zu kaufen

Nachdem wir von den mittelalterlichen Dächern Fribourgs genug hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserem Domizil in Frankreich. In dem kleinen Örtchen Saint-Nicolas-lès-Cîteaux im Burgund hatten wir schon im Jahr zuvor bei unserer Frankreichreise Station gemacht und wie schon im Vorjahr kamen wir im Chambre d’Hôtes L’Orée du Bois unter – sogar im selben Zimmer.

Dort angekommen ruhten wir noch ein wenig und abends wurden wir von unseren Gastgebern Jacques und Corinne reichhaltig bekocht und bedient. Es gab vier Gänge – Gefügelterrine mit einer gehörigen Menge des lokalen, scharfen Dijon-Senfs, Fisch-Risotto, Käse und Crème Brûlée mit Orangengeschmack. Während des Dinners schnackten wir ein wenig mit den anderen Gästen, die an unserem Tisch saßen – ein Ehepaar aus der Nähe von Bremen und zwei Franzosen, die nicht fernab der Schweizer Grenze wohnen. Frank konnte sein Französisch dabei wieder ein wenig schärfen und als uns am Ende des Abends die Sprachkenntnisse verließen, beschränkten wir uns gemeinschaftlich darauf, aufzuzählen, welche Kultur- und Sport-Größen des jeweils anderen Landes wir kannten. Nachdem wir Rammstein, Nena, France Gall, Edith Piaf, Michael Schumacher, Zinedine Zidane und viele andere aufgezählt hatten, verabschiedeten wir uns von den anderen Gästen und wünschten uns gegenseitig eine Bonne Nuit.

Salat, Terrine und ein scharfer Klecks Senf
Salat, Terrine und ein scharfer Klecks Senf
Risotto mit Kabeljau
Risotto mit Kabeljau
So ein Käse (links mit Senf, rechts mit Asche)
So ein Käse (links mit Senf, rechts mit Asche)
Unser Zimmer hatte sogar ein Nachtgespenst (oder: unser Versuch, das überdimensionierte Bett zu beziehen)
Unser Zimmer hatte sogar ein Nachtgespenst (oder: unser Versuch, das überdimensionierte Bett zu beziehen)
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